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Herta Gebhart

Coco Chanel aus Westfalen

»Warum verkaufen Sie nicht?« Diese Frage wurde Herta Gebhart oft gestellt, die mit ihren Kreationen auf zwei Weltausstellungen in Brüssel und Montreal und der Mailänder Triennale vertreten war. »Weil es mir Spaß macht, diese Dinge anzufertigen und selbst zu tragen«, antwortete die Modedesignerin. Selbst der damalige Bundespräsident Walter Scheel vermochte bei der Staatspreisträgerin keine Tasche zu erstehen.

Konsequent ist alles aufeinander abgestimmt: raffiniert geschnittene Kleider, passgenau kombiniert mit Accessoires wie Taschen, Schirmen, Hüten bis hin zu Perücken, stets akzentuiert mit extravagantem Schmuck von Friedrich Gebhart, ihrem Lebens- und Arbeitspartner. Mode ist ein Gesamtkonzept – das brachte ihr den Vergleich mit Coco Chanel ein, die wie Herta Gebhart selbst ihr bestes Model war. Das kleine Schwarze etwa, ein Etuikleid, oder die große Abendrobe aus Seide durfte dabei ebenso wenig fehlen wie das Kostüm für den Alltag – zweckmäßig aus robustem Tweed und geeignet, einen rauen Regentag elegant zu überstehen.

Wann ist frau gut angezogen? Was macht Stilsicherheit aus? Nach entbehrungsreichen Jahren im Zweiten Weltkrieg stieg mit dem Lebensstandard auch das Bedürfnis nach Luxus, orientiert an der Pariser Haute Couture. Die Zunahme der gesellschaftlichen Anlässe verlangte, zu allen Gelegenheiten passend gekleidet zu sein. Der Anspruch einer Dame war es, nicht nur attraktiv zu sein, sondern auch Geschmack zu zeigen. In dieser Zeit beginnt Herta Gebhart mit ihrem Modeschaffen, einer Zeit also, in der nicht nur hochwertige Materialien durchaus noch Mangelware waren. Jedes ihrer Ensembles ist ergreifend schlicht und zeichnet sich aus durch ein gewisses Etwas: die strenge Linienführung des Schnitts, eine Raffung oder Faltung, eine Knopfreihe, den Dialog mit einem Accessoire. Es kommt auf die Details an – nichts bleibt unberücksichtigt – und den Zusammenklang der Elemente, nur keine Effekthascherei. »Das Geheimnis heißt Harmonie«, konstatiert Herta Gebhart und zelebriert die hohe Kunst des Weglassens. Der Clou: Die Schmuckstücke haben oft eine Funktion als Schließe oder Halterung am Kleidungsstück oder sogar an der Tasche.

Auffallend zierlich, auffallend zielstrebig und diszipliniert startete die junge Frau ihre Karriere. Sie gab ihre sichere, allerdings triste, Anstellung als gelernte Metallografin auf, um mit 28 Jahren auf die Modeschule in Frankfurt zu gehen. Ihren Eltern verschwieg sie zunächst diesen riskanten Schritt und finanzierte sich mit nächtlichen Näharbeiten. Nach dem Examen machte sie sich mit ihrem Ehemann selbständig, der sich als Goldschmied auf Schmuck und Sakralgegenstände konzentrierte und viele Jahre an der Werkkunstschule Münster lehrte. Nach den ersten Jahren mit eigenem Modeatelier widmete sie sich vollständig der gemeinsamen Arbeit mit ihm. Sie erlernte ebenfalls das Goldschmieden. Das Künstlerpaar überzeugte mit anspruchsvollen Schmuckschauen und bei Ausstellungen im In- und Ausland. Es entstanden die formvollendeten Schmuck-Kleid-Kombinationen, ohne kommerzielle Zwänge, die Herta Gebhart sich auf den Leib schneiderte und für die sie später prämiert wurde. Sogar Taschen und Schirme entstanden in ihrem Atelier. Herta Gebhart ist ein Multitalent verschiedener Disziplinen des Kunsthandwerks. Sie wurde Leiterin der Lederklasse an der Werkkunstschule Offenbach. »Da ist ein Material, dann eine Idee, und schließlich kribbelt es wieder in den Fingern« - eine Leidenschaft für Mode bis ins hohe Alter.

Lebenslauf

1919* 2017+

1938 Abitur
1930-41 Ausbildung in Metallografie und Werkstoffkunde am Lette-Haus Berlin
1941-47 Metallografin im Forschungslabor der Metallgesellschaft Frankfurt a.M.
1947-50 Ausbildung im Modellentwurf am Institut für Modeschaffen, Frankfurt a.M.
1950-56 eigenes Modeatelier
ab 1956 Lehrauftrag für die Lederklasse an der Werkkunstschule Offenbach
ab 1957 Mitarbeit in der Gold- und Silberschmiedewerkstatt des Ehemannes Friedrich Gebhart.
Über 100 Modenschauen im In- und Ausland

Arbeitsgebiete

Schmuck und Gerät, Entwürfe für die Industrie, eigene Modenschauen für Schmuck

Ausstellungen

1958 Weltausstellung Brüssel
1963/66 Internationales Kunsthandwerk Stuttgart
1964 Triennale Mailand
1965-75 Landesausstellung Nordrhein-Westfalen
1965 Wanderausstellung des deutschen Kunsthandwerks in Indien
1966 Wanderausstellung des deutschen Kunsthandwerks in USA
1967 Weltausstellung Montreal
2003 Ausstellung Stadtmuseum, Münster »Eleganz in Seide und Gold - Eheleute Gebhart«

Preise

1969 Silbermedaille Modellwettbewerb der Firma Hornschuch
1975 Staatspreis von Nordrhein-Westfalen

Bildunterschriften

Hinweis: Gezeigt werden ausschließlich Fotos aus dem Nachlass. Die Informationen zu den Ensembles in Bezug auf die verwendeten Materialien sind lückenhaft. Eine genaue zeitliche Einordnung ist nicht möglich.

Raum 1

Halsschmuck: Rosenquarz | Silber

Muff: Seide
Halsschmuck: Rosenquarz | Silber

Halsschmuck: Bergkristall | Silber

Halsschmuck: Bergkristall | Silber

Halsschmuck

Jacke und Tasche

Jacke: Leder | Edelstahl
Tasche: Gazellenleder | Silber

Mantel und Tasche

Mantel und Tasche: Gazellenleder | Silber
Halsreif: Silber

Zweites Bild… weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der Länder…

Hut: Exotenstroh | Lackband
Ohrschmuck: Silber vergoldet

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Hut und Kragen: Pelz (Persianer)
Brosche: Silber

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Kleid und Hut (Canotier) aus Trevira, Halsreif Silber, Tasche Napaleder mit Edelstahlgriff

Raum 2

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Kleid: Baumwollsamt | Topas | Silber

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Brosche: Topas

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Tasche: Gazellenleder | Topas | Silber

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Tasche: Gazellenleder | Topas | Silber
Brosche: Topas

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Kleid: Baumwollsamt | Topas | Silber

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Kette: Gold | Koralle

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Cape und Hut: Trevira
Tasche: Leder | Metall vergoldet
Armreif: Bergkristall

Raum 3

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Abendkleid: Seide
Spange: Barockperle | Silber

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Abendkleid: Seide
Spange: Barockperle | Silber

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Armreif: Silber

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Gürtelschließe: Bergkristall, abnehmbar und als Taschenschließe einsetzbar

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Kleid und Schal: Wollgeorgette | Pelz "Fliegender Hund"
Tasche: Gazellenleder | Bergkristall, abnehmbar und als Gürtelschließe einsetzbar

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Tasche: Gazellenleder | Bergkristall, abnehmbar und als Gürtelschließe einsetzbar

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Cocktailkleid mit Bolero: Pelz (Persianer)
Halsreif: Silber

Raum 4

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Mantel und Kappe: Tweed
Tasche und Schirmhülle: Nappaleder | Griff Edelstahl

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Mantel und Kappe: Tweed
Tasche und Schirmhülle: Nappaleder | Griffe Edelstahl

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Strohhut
Kette: Gold

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Kleid, Cape und Hut: Trevira
Schirmgriff: Edelstahl | Bergkristall
Halsschmuck: Silber

Raum 5

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Kappe und Muff: Pelz (afrikanischer Springbock)

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Rock und Cape: Wolle
Handschuhe und Hut: Seidenduchesse

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Brosche: Mondstein | Gold

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Tasche und Schirmhülle: Rindsleder | Griffe Edelstahl
Staatspreis von Nordrhein-Westfalen 1975

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Manschettenknöpfe: Silber

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Hut: Seide
Ring: Turmalin | Silber

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Hut und Kragen: Tweed
Kette: Gold

Raum 6

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Tasche: Nappaleder | Verschlussknopf Silber

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